Ein saftiges Rindersteak vom Grill gehört für viele zu den Höhepunkten der Grillsaison. Der Duft von aromatischem Fleisch über glühenden Kohlen, das Zischen beim Auflegen und die feine Kruste, die sich langsam bildet – all das macht den besonderen Reiz beim Rindersteak grillen aus. Damit das Fleisch am Ende zart, saftig und voller Geschmack ist, kommt es auf die richtige Auswahl, Vorbereitung und Grilltechnik an. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie das perfekte Rindersteak gelingt.
Die richtige Fleischwahl
Wer ein gutes Ergebnis erzielen will, sollte bei der Fleischqualität keine Kompromisse eingehen. Ideal sind gut marmorierte Stücke, denn das Fett sorgt für Geschmack und Saftigkeit beim Grillen. Besonders beliebte Stücke sind:
- Ribeye-Steak (Entrecôte): Stark marmoriert, aromatisch und saftig – ideal für den direkten Grill.
- Rumpsteak: Mit feinem Fettrand, kräftigem Geschmack, etwas fester in der Struktur.
- Rinderfilet: Sehr zart, aber weniger stark im Geschmack, daher eher für Liebhaber milder Aromen.
- T-Bone oder Porterhouse Steak: Beeindruckende Optik mit Knochen – für den Grill ein echter Hingucker.
Achte darauf, dass das Steak etwa 2,5 bis 3 cm dick ist. Dünnere Stücke neigen dazu, zu schnell zu garen und trocken zu werden.
Vorbereitung des Steaks
Nimm das Rindersteak etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur annehmen kann. So gart es gleichmäßiger. Tupfe das Fleisch mit Küchenpapier trocken – Feuchtigkeit auf der Oberfläche würde sonst verhindern, dass sich eine schöne Kruste bildet.
Die Frage, ob man das Steak vor oder nach dem Grillen salzen sollte, scheidet die Geister. Viele Grillprofis empfehlen, das Fleisch erst nach dem Grillen zu salzen, um den Saft besser im Fleisch zu halten. Wer allerdings grobes Meersalz oder Fleur de Sel verwendet, kann auch leicht vorwürzen, ohne dass das Steak an Saftigkeit verliert. Pfeffer dagegen sollte besser erst nach dem Grillen hinzugefügt werden, da er bei großer Hitze bitter werden kann.
Der Grill – Vorbereitung und Temperatur
Egal ob Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill: Für das Rindersteak grillen ist hohe Hitze entscheidend. Nur so bildet sich die typisch karamellisierte Kruste, die für Aroma sorgt. Die Grilltemperatur sollte zwischen 250 und 300 °C liegen.
Bei einem Holzkohlegrill sollten die Kohlen gut durchgeglüht sein, bis sie mit einer feinen, grauen Ascheschicht bedeckt sind. Vermeide Flammen, sie verbrennen das Fleisch. Beim Gasgrill bietet sich an, den Grill zunächst auf höchster Stufe vorzuheizen, um anschließend indirekte Zonen zu schaffen – eine heiße Zone für das Anbraten, eine kühlere zum Nachgaren.
Schritt für Schritt: Rindersteak grillen
- Direktes Anbraten:
Lege das Steak auf den heißen Rost und brate es pro Seite etwa 2 bis 3 Minuten an, bis sich eine goldbraune Kruste bildet. Drehe das Fleisch dabei nur einmal. - Indirektes Garen:
Verschiebe das Steak danach in einen Bereich mit geringerer Hitze oder reduziere die Temperatur. Dort gart es sanft weiter, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Ein Grillthermometer ist hier hilfreich:
- Rare (blutig): ca. 50–52 °C
- Medium rare: ca. 54–56 °C
- Medium: ca. 58–60 °C
- Well done: ab 65 °C
- Ruhen lassen:
Nach dem Grillen sollte das Fleisch 5 bis 10 Minuten unter Alufolie ruhen. Dadurch verteilt sich der Fleischsaft gleichmäßig – das Steak bleibt saftig.
Würzen und Servieren
Nach der Ruhezeit kann das Steak nach Geschmack gewürzt werden. Grobes Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer und ein Hauch Kräuterbutter oder Fleur de Sel sind klassische Begleiter. Auch marinierte Varianten – etwa mit Rosmarin, Knoblauch und Olivenöl – passen hervorragend, sollten aber eher bei Fleisch mit etwas weniger Fett eingesetzt werden.
Als Beilage eignen sich gegrilltes Gemüse, frische Salate oder eine Ofenkartoffel mit Sour Cream. Ein kräftiger Rotwein wie Cabernet Sauvignon oder ein dunkles Bier unterstreichen das Aroma zusätzlich.
Tipps für das perfekte Ergebnis
- Fingerprobe: Wer kein Thermometer hat, kann die Garstufe mit der Fingerprobe testen – je fester sich das Fleisch anfühlt, desto durchgegarter ist es.
- Nicht zu oft wenden: Jede Drehung lässt Wärme entweichen und verhindert eine gleichmäßige Kruste.
- Ruhig lassen: Während des Grillens sollte man das Fleisch nicht andrücken – dadurch gehen wertvolle Fleischsäfte verloren.
- Holzchips für Raucharoma: Ein paar eingeweichte Holzchips bringen ein feines Raucharoma – besonders bei Ribeye ein Genuss.
Fazit:
Rindersteak grillen ist keine Hexerei, aber eine Kunst, die mit etwas Erfahrung und Liebe zum Detail perfektioniert werden kann. Mit hochwertigem Fleisch, der richtigen Temperaturführung und etwas Geduld wird jedes Steak zum Höhepunkt des Grillabends – außen kross, innen zart und voller Geschmack.